Fehlerquellen-Analyse: Getriebeöle
Veröffentlichungsjahr: 2003
OELCHECK ist dem Verschleiß auf der Spur. Mit unseren Schmierstoff-Analysen entschlüsseln wir die Botschaft des Öls. Die Experten von OELCHECK geben mit ihrer persönlichen Diagnose wertvolle Hinweise zu Unregelmäßigkeiten und drohenden Schäden. Eine genaue Untersuchung des Motors oder der betroffenen Maschine sollte dann die Konsequenz sein.
Zu einem schnellen und möglichst effizienten Check-up hat OELCHECK viele der möglichen Ursachen in einem großen Ratgeber zur Fehlerquellen-Analyse für Motoren, Getriebe und Hydrauliken zusammengefasst. Die Fehlerquellenanalyse für Getriebeöle finden Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Problem: Auffallend hoher Verschleiß
- Magneten in der Ablassschraube auf auffällige Partikel überprüfen
- Magnetstopfen (falls vorhanden) überprüfen
- Öl ablassen, dabei durch ein Sieb, einen feinen Filter oder ein engmaschiges Tuch ablaufen lassen, Partikel kontrollieren
- Getriebe unter Bewegung auf Laufgeräusche, Vibrationen, Öldruck, Lagerspiel, Leckagen, Dichtungen prüfen
- Wie erfolgte die Probenentnahme?
- Keine Proben vom Boden der Ölwanne oder aus dem Ölsumpf, sondern Ölprobe immer aus dem Mittelstrahl der betriebswarmen Ablassmenge entnehmen
- Falls die Ölprobe nicht repräsentativ ist, können große Partikel ganz fehlen oder überproportional vorhanden sein.
- War ständig genug Öl im System, arbeitete das Getriebe in extremer Schräglage?
- Wurde immer der richtige Öltyp eingesetzt?
- Stammen die Verschleißpartikel von einem bereits vorhandenen Schaden oder von einem früheren Problem?
- Wurde der Ölwechsel richtig durchgeführt?
- Ausrichtung der Achsen und Lager- und Getriebespiel überprüfen
- Differentialsperre, falls vorhanden, überprüfen
- Läuft die Ölpumpe korrekt?
- Extrem lange Ölwechselintervalle
- Unterschiedlicher Abrieb an nassen Bremsen oder Antriebsbändern
Problem: Hohe Anteile von Wasser, Schmutz oder Staub
- Defekte Dichtungen an den Wellendurchführungen
- Beschädigter oder fehlender Lufteinlassfilter (Breezer)
- Lose Abdeckungen oder Schutzkappen, beschädigte Deckel- oder Gehäusedichtungen
- Fehlerhafte Öllagerung – stehende Fässer mit offenen oder verschmutzten Öffnungen
- Staubeintrag beim Nachfüllen von Öl durch verschmutzte Nachfüllbecher
- Wasser aus Reinigungsarbeiten mit dem Dampfstrahler
- Kondenswasser wegen niedrigen Betriebstemperaturen oder blockierter Gehäuseentlüftung
- Ölkühler undicht
- Fehler bei der Entnahme der Ölprobe
Problem: Überhitzung des Getriebes oder Öloxidation
- Ölwanne vollständig entleeren und reinigen
- Zu niedriger Ölstand
- Krustige Schmutzablagerungen auf dem Getriebegehäuse
- Ölkühler arbeitet nicht oder nur teilweise
- Falscher Öltyp, ungeeignetes Öl
- Überbeanspruchung des Getriebes, häufiger Lastwechsel
- Schlechte Ausrichtung der Achsen
- Örtliche Überhitzung wegen Reibwärme durch Verschleißprobleme
- Wärmeübertragung von anderen Bauteilen wie z.B. Bremsen
- Differentialsperre permanent eingeschaltet
- Zuviel Reibungswärme durch nasse Bremsen
Quelle: