Fehlerquellen-Analyse: Motorenöle
Veröffentlichungsjahr: 2003
OELCHECK ist dem Verschleiß auf der Spur. Mit unseren Schmierstoff-Analysen entschlüsseln wir die Botschaft des Öls. Die Experten von OELCHECK geben mit ihrer persönlichen Diagnose wertvolle Hinweise zu Unregelmäßigkeiten und drohenden Schäden. Eine genaue Untersuchung des Motors oder der betroffenen Maschine sollte dann die Konsequenz sein.
Zu einem schnellen und möglichst effizienten Check-up hat OELCHECK viele der möglichen Ursachen in einem großen Ratgeber zur Fehlerquellen-Analyse für Motoren, Getriebe und Hydrauliken zusammengefasst. Die Fehlerquellenanalyse für Motoröle finden Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Problem: Silizium bzw. Staub
- Luftfilter defekt, weil er unsachgemäß ausgeblasen wurde
- Luftfilter sitzt nicht korrekt und dichtet deshalb nicht
- Falsche Luftfiltergröße für das Gehäuse (kein Originalteil)
- Gebrochener oder verzogener Luftfilter im Gehäuse
- Ansaugkrümmer, Lufteinlasskanal oder Zuleitungsschlauch vom Luftfilter zum Motor beschädigt
- Ansaugrohr undicht, Schlauchschellen vom Ansaugschlauch nicht angezogen
- Luftleitung zum Turbolader undicht
- Unterdruckventil sitzt nicht mehr richtig
- Abdichtung (O-Ringe) der Einspritzdüsen bei Ottomotoren brüchig
- Verbindung zwischen Kurbelgehäuse und Luftfilter (Kurbelgehäuseentlüftung) ist fehlerhaft.
- Fehlender Ölmessstab, Dichtung am Ölmessstab fehlt
- Falscher oder fehlender Verschluss vom Öleinfüllstutzen
- Falsche Öllagerung – stehende Fässer mit offenen oder verschmutzten Öffnungen
- Auffüllen von Öl mit schmutzigen Nachfüllbechern
- Fehlerhafte Probennahme
- Durchgeführte Sandstrahlarbeiten
- Nachträglich zugegebenes silikonhaltiges Additiv
- Silizium ist Legierungsbestandteil von Aluminium und damit eventuell Verschleißelement in Voll-Alminium-Motoren
- Bis zu 15 mg/kg Silizium sind als Antischaumzusatz bereits im Frischöl
- Bei neuen oder reparierten Motoren kann Silizium Bestandteil von silikonhaltigen
- Montagepasten oder Dichtungsmitteln sein.
Problem: Überhitzung des Motors, Wasser oder Glykol im Öl
- Fehlerhafte Zylinderkopfdichtung, Risse im Kühlkreislauf
- Langer Leerlauf- oder Teillastbetrieb bei kühler Witterung
- Fehlerhafter Thermostat, Temperatur- bzw. Wasserstandsanzeige undicht
- Kühllamellen blockiert, Ablagerungen im Kühler
- Defekte Wasserpumpendichtung, beschädigtes Lager
- Defekter Wasserschlauch, (System abdrücken und auf Leckagen untersuchen)
- Zu geringer Kühlwasserstand
- Druckausgleichsventil in der Verschlusskappe defekt
- Keilriemen am Lüfter rutscht durch
- Lüfter-Thermostat arbeitet nicht richtig Motor ist permanent überlastet, falsche Auslegung des Kühlers
- Kühlrippen in luftgekühlten Motoren sind belegt, Schmutzablagerungen auf dem Motor
- Lufteintrag ins Kühlsystem
- Kühlwasserpumpe saugt Luft
- Vermischung unverträglicher Kühlflüssigkeiten
- Fehlerhaftes Verhältnis des Kühlwasserschutzes (Glykol) mit dem Wasser
- Kühlsystem abdrücken, um Leckage zu finden
- Motorenölsumpf entfernen und danach System abdrücken
- Zylinderkopfdichtung kontrollieren
- O-Ringe als „nasse“ Zylinderbuchsenabdichtung checken
- Leckender wassergekühlter Ölkühler
- Zylinderlaufbuchse gebrochen oder defekt
- Sacklochbohrungen für Stehbolzen haben Haarrisse
- Kondensat wegen zu niedriger Betriebstemperatur
- Regenwasser im Frischölfass wegen falscher Lagerung
- Nachfüllung mit Gefäß, mit dem auch Kühlwasser nachgefüllt wird
- Dampfstahlarbeiten mit zu hohem Druck im Dichtungsbereich
- Wasser im Probengefäß, das mit Wasser ausgespült wurde
- Kondensat wegen ausgedehnten Stillstandszeiten
Problem: Zuviel Diesel, RME oder Benzin
- War die Probenentnahme korrekt? (Entnahmepumpe, -schlauch oder Probengefäß vorher mit Kraftstoff gespült)
- Probleme mit der Kraftstoffzuführung, Leckleitung, Dichtungen an der Pumpe
- Fehlerhafte Einspritzpumpe oder tropfende Steckpumpe
- Verschlissene Einspritzdüsen, ungleichmäßiges Sprühbild wegen Wasser oder Schmutz im Kraftstoff
- Krustige Ablagerungen von Öladditiven an den Düsen, weil Motorenöl in den Kraftstoff gelangt
- Lange Leerlaufzeiten bei kühler Witterung, zu niedrige Kühlwassertemperatur
- Ausgedehnte Betriebszeiten unter minimaler Last
- Falsche Schaltung des Wasserthermostaten
- Defekte Dichtungen oder O-Ringe der Einspritzdüsen
- Kraftstoffpumpe oder Einspritzpumpe falsch eingestellt
- Vermischter Kraftstoff, wie Diesel mit RME, verbrennt schlechter
- Verunreinigter, wasser- oder bakterienhaltiger Kraftstoff
- Fehlerhaftes automatisches Motormanagement, falsche Ventileinstellungen
Problem: Auffallend hoher Verschleiß
- Sind außergewöhnliche Verschleiß- und Verunreinigungspartikel im Öl- oder Luftfilter
- Gibt es auffällige Geräusche beim Start
- Ist der Ölstand zu niedrig, saugt die Ölpumpe Luft
- Ist der Öldruck ausreichend
- Sind Ölpumpe, Öldruckgeber und Druckbegrenzungsventil okay
- Liegt eine Überhitzung vor
- Ist grobkörniger Staub eingedrungen
- Ist das Öl wegen zuviel Kraftstoff zu dünn
- Wurde das Öl zu dick durch Oxidation oder Ruß
- Wurde ein falscher Öltyp verwendet
- Wurde die Ölprobe aus dem Ölfilter entnommen
- Treten zu viele Blow-by-Gase auf, die den Druck im Kurbelgehäuse ansteigen lassen
- Ist die Kompression noch optimal
- Stimmen Ventilspiel und -Steuerung
- Kommt es zu Kolbenklemmern wegen ungleichmäßigem Sprühbild der Düsen
Problem: Hohe Anteile von Ruß, Nitration oder Sulfation
- Unvollkommene Verbrennung, weil zu wenig Luft durch den Filter oder das Einlass-System kommt
- Probleme mit dem Auspuffsystem, beschädigtes Rohr oder Endschalldämpfer, Abgasgegendruck zu hoch
- Kraftstoffzuführung gestört (fehlerhafte Einspritzung)
- Fehlerhafter Turbolader
- Zu niedrige Kompression und extremer Blow-by
- Zu lange Filterstandzeiten, verstopfter Hauptstromfilter
- Keine By-pass-Filtration wegen defektem Ventil beim Nebenstromfilter
- Extrem niedrige Betriebstemperatur, fehlerhaftes Kühlsystem, hängender Kühlwasserthermostat
- Zu lange Ölwechselintervalle
- Ungeeigneter, verschmutzter, stark schwefelhaltiger Kraftstoff
- Nicht spezifikationsgerechter oder vollständig umgeesterter RME oder FAME als Dieselersatz
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