Relative Feuchtigkeit bei definierter Temperatur und Wassersättigungskurve

OELCHECK ermittelt ab sofort die Relative Feuchtigkeit von Ölen bei definierten Temperaturen und erstellt außerdem Wassersättigungskurven! Damit stehen der proaktiven Instandhaltung zusätzliche wertvolle Informationen zur Verfügung. Nun können entsprechende Ölpflegemaßnahmen oder Ölwechsel noch früher durchgeführt und vor allem große Hydrauliksysteme und Umlaufanlagen vor Störungen durch freies Wasser bewahrt werden.
 

Öle, die zur Schmierung, Druckübertragung oder auch zur Isolierung verwendet werden, sollen möglichst wenig Wasser enthalten. Doch schon Frischöle weisen immer einen kleinen Anteil von Wasser auf. Dieses Wasser ist im Öl gelöst. Der Anteil ist im Wesentlichen abhängig vom Grundöltyp und der Additivierung. Wie hoch die Konzentration des im Öl gelösten Wassers ist, gibt die Relative Feuchte in Prozent an. In Abhängigkeit von der Temperatur kann das Öl kein weiteres Wasser „tragen“, wenn die Konzentration über 100 % Relative Feuchte liegt bzw. der Wassersättigungspunkt erreicht ist. Ab diesem Punkt bilden sich meist feine Wassertröpfchen, das Öl wird trüb. Bei einem zu hohen Anteil dieser Tröpfchen setzt sich besonders während des Abkühlvorgangs freies Wasser in Form einer deutlich sichtbaren Phasentrennung ab.

 

Ab einer Relativen Feuchte von mehr als 100 % kann abrasiver Verschleiß an bewegten Reibstellen auftreten. Dort, wo Wasser anstelle von Öl angelagert ist, werden die Spitzen der Oberflächen nicht mehr geschmiert. Wasser kann zu massiven Korrosionserscheinungen und Rostbildung führen. Das gesamte im Öl vorhandene Wasser, also gelöste und freie Anteile zusammen, misst OELCHECK mit der Karl-Fischer-Methode in ppm. Dieser absolute Wassergehalt informiert nicht über die Relative Feuchte und damit nicht darüber, wie viel Wasser im Öl gelöst ist bzw. wie viel Wasser das Öl noch aufnehmen könnte, bevor es sich abscheidet. Doch die Kenntnis der Relativen Feuchte im Verhältnis zum gesamt vorhandenen Wasser in ppm ist besonders wichtig für Ölfüllungen in großen Hydrauliksystemen, in Transformatoren oder in wassergefährdeten Umlaufsystemen, wie in der Papierindustrie oder Kaltwalzwerken, aber auch in Anlagen mit Kondensatbildung.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Relative Feuchte ist variabel
  2. OELCHECK schließt die Wissenslücke

Die Relative Feuchte ist variabel

Die Relative Feuchte ist abhängig vom Grundöltyp, der Viskosität und der Additivierung des Öls. Außerdem verändert sie sich in Abhängigkeit von Temperatur, Ölalterung und Luftfeuchtigkeit. Bei niedrigen Temperaturen lösen Öle deutlich weniger Wasser als bei hohen. Kühlt ein Öl ab, setzt es mehr Wasser frei als bei seiner vorhergehenden Betriebstemperatur. Mit der Veränderung der Temperatur ändert sich somit auch der Wassersättigungspunkt eines Öls.

OELCHECK schließt die Wissenslücke

In vielen Anlagen messen Online-Sensoren permanent die Relative Feuchte und die Temperatur des Öls. Ihre Messungen ermöglichen allerdings keine Prognose, wie sich die Relative Feuchte und die Sättigungsgrenze bei veränderten Temperaturen verhalten oder gar wie hoch der Gesamtwassergehalt ist. Doch gerade auf dieses Wissen kommt es an, damit entsprechende Maßnahmen rechtzeitig durchgeführt werden können, um die Anlagen vor Störungen durch freies Wasser zu bewahren.

OELCHECK schafft Abhilfe und bietet ab sofort zwei zusätzliche und vollkommen neue Untersuchungen als Zusatztests an:

  • Bestimmung der Relativen Feuchte in % bei vorgegebenen Temperaturen zwischen 30 und 80 °C.
  • Berechnung der Wassersättigungskurve im Bereich von 30 bis 80 °C.

 

Die Erstellung einer Wassersättigungskurve setzt die Bestimmung des absoluten Wassergehalts in ppm nach der Karl-Fischer-Methode voraus. Mit diesem Wert und aus der bei unterschiedlichsten Temperaturen gemessenen Relativen Feuchte wird analog die Wassersättigung ermittelt. Auf dieser Basis erstellt OELCHECK die entsprechende Wassersättigungskurve, ein neues Werkzeug für die Instandhaltung. Bewegt sich der absolute Wassergehalt (bei einer bestimmten Temperatur) unterhalb der Wassersättigungskurve, liegt das Wasser im Öl gelöst vor. Liegt der Wassergehalt (bei einer bestimmten Temperatur) oberhalb der Kurve, ist von trübem Öl oder von freiem Wasser auszugehen, weil das Öl bereits vollständig mit Wasser gesättigt ist.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Die Ölumlaufanlage einer Papiermaschine ist befüllt mit 5.000 Liter CLP 100. Die maximale Wassersättigung wird mit 90 % angenommen. ƒ Bei der Laboranalyse bei 25 °C ist das Öl klar, doch im Gefäß haben sich einige Wassertröpfchen abgesetzt. Mit der Karl-Fischer-Methode wir ein absoluter Wassergehalt von 784 ppm ermittelt. ƒ Bei der Probenentnahme bei 40 °C sah das Öl trüb aus. Der auf der Basis der Sättigungskurve bestimmte Wassergehalt beträgt 3.997 ppm. ƒ Bei der Betriebstemperatur im Öltank von 70 °C ist das Öl transparent und klar. Der auf der Basis der Sättigungskurve bestimmte Wassergehalt beträgt 9.275 ppm. ƒ Wenn sich das Öl von 70 °C auf 25 °C abkühlt, können sich 8.491 ppm Wasser pro Liter Öl abscheiden. Für die 5.000 Liter in der Papiermaschine würde das bedeuten, dass sich bei Abkühlung des Umlauföls von 70 °C auf 25 °C ca. 40 Liter freies Wasser aus dem Öl abscheiden könnten. Dieses freie Wasser sollte während der Abkühlphase kontinuierlich entfernt werden. Ohne Kenntnis der Wassersättigungskurve könnte der frei werdende Wasseranteil nicht berechnet oder abgeschätzt werden.

Fazit
Mit der neuen OELCHECK Kurve, welche die Wassersättigung zeigt, kann die proaktive Instandhaltung noch früher mit Methoden zur Wasserentfernung gegensteuern, bevor die Grenze der Wassersättigung eines Öls überschritten und Wasser beim Stillstand freigesetzt wird. Anhand des Sättigungsverlaufs wird eine Kontrolle der Ölfüllung in Abhängigkeit der Temperatur wesentlich vereinfacht. Es wird deutlich, ob Ölpflegemaßnahmen, eine Trocknung oder gar ein Ölwechsel notwendig werden oder ob z. B. bestimmte Stillstandstemperaturen nicht unterschritten werden sollten.