Wasserbestimmung, Karl-Fischer Titration
Zu viel Wasser im Fett kann Korrosion und Lagerschäden verursachen. An Stellen mit hoher Relativbewegung kann Kavitation auftreten. Ist zu viel Wasser vorhanden oder dringt kontinuierlich Wasser ein, muss häufiger nachgeschmiert werden. Hält ein Fett dem Wasser nicht Stand, kann es weich oder suppig und dann ausgewaschen werden.
Der Anteil von Wasser in einer Fettprobe wird wie beim Öl mit der Karl-Fischer-Methode exakt in ppm (mg/kg) ermittelt. Dazu muss das Wasser aus der Probe „ausgetrieben“ werden. Während bei einem Öl das Wasser aus der verschlossenen Probe durch Erhitzen auf bis zu 140 °C ausgedampft wird, ist dieses „Auskochen“ bei einem Fett viel schwieriger. Dabei muss das Wasser bei 120 °C langsam herausgelöst werden. Das Wasser wird mit Stickstoff über eine Hohlnadel in ein Titriergefäß geleitet. Hier reagiert es elektrochemisch mit einer speziellen KF-Lösung. Über den Wendepunkt der Titrierkurve kann der Wassergehalt exakt angegeben werden.
Aussage der K.F. Wasserbestimmung
- Ist ein Fett mit zu viel Wasser belastet, gilt es, dessen Herkunft aufzuspüren und abzustellen. Die Karl-Fischer-Methode weist Wasser quantitativ nach. Die durch die Atom-Emissions-Spektroskopie ermittelten Elemente helfen bei der Unterscheidung zwischen Kondensat oder Leitungswasser.
- Wenn im Gegensatz zur Frischfettprobe der gebrauchte Schmierstoff mit Natrium, Kalzium, Kalium oder Magnesium belastet ist, deutet dies auf „hartes“ Wasser hin. Es kann z. B. beim Hochdruckreinigen eingedrungen sein. Sind diese Mineralien nicht vorhanden, handelt es sich um „weiches“ Regen- oder Kondenswasser.
- Ist bei der Herstellung eines Fettes das Wasser unzureichend entfernt worden, kann es auch im Frischfett enthalten sein. Eine Analyse von Frisch- und Gebrauchtfett schafft Klarheit.