Kupferstreifentest

Veröffentlichungsjahr: 2007

 

Buntmetalle, insbesondere Kupfer und kupferhaltige Verbindungen wie Bronze oder Messing, reagieren sehr sensibel auf sauer wirkende Bestandteile in Schmierstoffen und Lösungsmitteln. 

Schwefelverbindungen können häufig ein Grund für einen verstärkten Kupferangriff sein. Allerdings erlaubt der Absolutgehalt an Schwefel, der z.B. mittels ICP bestimmt werden kann, keine Aussage über die zu erwartende Korrosion von metallischen oder kupferhaltigen Bauteilen. Zur Reduzierung der Korrosionsneigung in Bezug auf kupferhaltige Bauteile können Schmierstoffen so genannte Korrosionsinhibitoren oder Kupferdeaktivatoren als Additive zugegeben werden. Diese sollen vor allem die Spezies von Schwefelverbindungen abpuffern und neutralisieren, die für Probleme sorgen könnten.

 

Der Nachweis eines bestandenen Kupferkorrosionstestes ist Bedingung in sehr vielen übergeordneten Schmierstoffnormen, wie z.B. für HLP-Hydraulik-, TDL-Turbinen oder CLP-Getriebeöle. Mit der “Kupferstreifenprüfung” (Öle: DIN EN ISO 2160, ASTM D 130, Fette: DIN 51811) wird nachgewiesen, inwieweit Schmieröle und Schmierfette auf Kupfer korrosiv wirken.

 

Zur Prüfung wird ein zuvor geschliffener, polierter und entfetteter Kupferstreifen in ein Probengefäß mit dem zu untersuchenden Schmierstoff vollständig eingetaucht. Bei der Untersuchung von Fetten wird der Kupferstreifen von allen Seiten mit dem Fett bestrichen und anschließend in ein Probengefäß, das das gleiche Fett enthält, eingeführt. Das verschlossene Probengefäß wird dann für eine definierte Zeit (meist 2 -3 Stunden) in ein Wärmebad (meist 100°C) eingetaucht. Nach Ablauf der Testdauer wird der Kupferstreifen entnommen, mit Lösungsmittel gereinigt und vorsichtig getrocknet.

 

Nach der Beendigung des Versuchs wird die Verfärbung des Kupferstreifens durch einen Vergleich mit einer Farbskala ermittelt und als Korrosionsgrad angegeben.

Die Angabe des Ergebnisses erfolgt in vier Hauptkategorien (1-4) und innerhalb dieser in Unterkategorien (a-e).

 

Typische Versuchsbedingungen sind z.B. für:

Hydrauliköl: Versuchsdauer 3 h, Prüftemperatur 100°C Schmierfett: Versuchsdauer 24 h, Prüftemperatur 50°C Angabe des Prüfergebnisses: Kupferstreifenprüfung ISO 2160: (3h/100°C) 1a

Klassifizierung von Vergleichsstreifen

K.-

grad

Beschreibung Bedeutung
1

hell orange, ähnlich wie ein frischer Streifen

dunkel-orange

leichte

Anlauffarben

2

weinrot

lavendelmehrfarbig

mit lavendelblauem bzw. silbernem Belag auf weinrot

silbrig

messingfarben oder golden

mäßige

Anlauffarben

3

magentafarbener Überzug auf messingfarbenem Streifen

mehrfarbig mit rot und grün (Pfauenmuster)

starke

Anlauffarben

4

durchsichtig schwarz, dunkelgrau oder braun, mit kaum sichtbarem grün

graphit – oder mattschwarz

glänzend oder pechschwarz

Korrosion