Abweichungen zwischen Laborergebnissen und transportablen Partikelzählgeräten

In meinem Analysenset ist die Bestimmung der Reinheitsklasse nach ISO 4406 für Getriebe- und Hydrauliköle enthalten. Doch oft weichen die Laborergebnisse von denen unseres eigenen transportablen Partikelzählgerätes ab.

Wie ist das zu erklären?

 

 

OELCHECK antwortet:

Ursachen dieser Abweichungen sind in der Regel Partikelzählgeräte unterschiedlicher technischer Güte, äußere Störfaktoren beim Einsatz portabler Geräte sowie Unterschiede bei der Entnahme und der Handhabung der Proben.

Partikelzählgeräte, wie sie im OELCHECK-Labor verwendet werden, funktionieren meist nach dem Prinzip der Lichtabschwächung oder Lichtblockade. Eine Laserdiode dient als Lichtquelle. Eine Fotozelle mit integrierter Optik empfängt das auftreffende Licht. Je größer der Partikel, desto größer ist der Spannungsabfall, der durch die Schattenfläche an der Fotozelle generiert wird.

Partikelzählgeräte werden mit einer Testflüssigkeit und genau vorgegebener Testverschmutzung nach ISO 11171:1999 und 11943:1999 kalibriert. Geräte, die Ergebnisse nach ISO 4406 oder SAE AS4059D ausgeben, sollten daher nahezu identische Reinheitsklassen ausweisen.

Portable Partikelzähler sind in einer recht großen Auswahl erhältlich, ihre Technik weist jedoch teilweise gravierende Unterschiede auf. Dies spiegelt sich auch in den Preisen wider, die zwischen ca. 1.000 und 15.000 Euro schwanken. Die am weitesten entwickelten Geräte gewährleisten eine extrem hohe Präzision. Sie erreichen dies z. B. mittels voller Ausleuchtung des Ölquerschnitts in der Messzelle und der innerhalb der Auswerteelektronik verwendeten Digitaltechnik. Meist werden die Partikel in acht Kanälen nach ihrer Größe kategorisiert. Technisch einfacher ausgestattete Fabrikate sind durch eine nicht so aufwändige Optik, weniger Zählkanäle und einen nur partiell ausgeleuchteten Messzellenquerschnitt preiswert verfügbar.

Für den Anwender sind die Unterschiede auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Dennoch können sie die Ursache für Ergebnisabweichungen von Vergleichsmessungen sein, obwohl die Anforderungen der Kalibriernormen gleichermaßen erfüllt sind. Besonders bei der Zählung der Partikel in Frischölen ergeben gleichartig kalibrierte Zählgeräte oft deutlich andere Reinheitsklassen als die mit einer starken Lichtquelle ausgestatteten Laborgeräte.

Getriebeöle lassen sich on-site meist nicht unverdünnt zählen, weil zu wenig hochviskoses Öl an der auf höhere Strömungsgeschwindigkeiten ausgelegten Lichtquelle vorbeifließt oder das kalte Öl nicht durch die Bohrung der Zählzelle mit 150 bis 200 μm Durchmesser gefördert wird. Vor allem bei portablen Geräten können weitere Störfaktoren auftreten, die wiederum das Ergebnis der Partikelzählung beeinflussen.

Störfaktoren portabler Partikelzähler:

  • nicht konstante Betriebszustände wie Vibrationen, Stop-and-Go-Betrieb, Änderung der Fließrichtung
  • Temperatur-, Druck- und Volumenstromschwankungen während der Online-Zählung
  • Entnahmeverschraubungen, die 90° zur Fließrichtung angebracht sind oder deren Querschnitt nur sehr geringe Volumenströme zulässt
  • Hochviskose Öle, die Luftbläschen schlechter abscheiden oder Öle, die zur Schaumbildung neigen
  • Luftbläschen gelangen über die Probenentnahmeverschraubung in den Partikelzähler
  • Nicht ausreichende Spülmenge vor und nach Anschließen des Partikelzählgerätes (Ergebnisstabilisierung wird nicht abgewartet)

Störfaktoren im Labor:

  • nicht gespültes Probenentnahmeventil oder Entnahmezubehör
  • Sekundärverschmutzung, wie z. B. Staub, der bei der Probenentnahme vor der Flüssigkeit in das Probengefäß gelangt
  • Benutzung von Probengefäßen und Entnahmezubehör, die für saubere Proben ungeeignet sind

Keine Risiken mit OELCHECK

Diese Risiken sind beim Einsatz von OELCHECK-Analysensets jedoch so gut wie ausgeschlossen. Mit dem OELCHECK-Analysenset lassen sich die Proben sauber, schnell und einfach entnehmen und versenden. Jeder leere Probenbehälter und jeder einzelne Deckel wird vor dem Versand auf Verunreinigungen kontrolliert und danach in einer Plastiktüte versiegelt. Für ein sicheres Probeziehen liefert OELCHECK außerdem das entsprechende Zubehör.
 

Quelle:

ÖlChecker Frühjahr 2009, Seite 8