Wie sauber sind OELCHECK-Probengefäße?
Wir lassen die Hydraulikfluids aus unseren Baumaschinen regelmäßig mit dem Analysenset 2 für Mobil-Hydrauliken analysieren. Darin enthalten ist auch die Partikelzählung nach ISO 4406. Aber wie sinnvoll ist eine derartige Analyse, wenn das Hydraulikfluid in einem Probengefäß, das ja auch Partikel enthält, zum Labor gesendet wird? Werden die Ergebnisse der Analyse durch den Transport der Probe im Probengefäß beeinflusst? Wie sauber sind Ihre Probengefäße? Können Sie Aussagen dazu treffen, wie viele Partikel in einem neuen Probengefäß sind und welche Größe sie haben?
OELCHECK antwortet:
Unsere Probengefäße werden von EME International in China hergestellt. Durch regelmäßige Kontrollen gewährleistet der Hersteller die Reinheit unserer Gefäße. Um diese Reinheit offiziell nachweisen zu können, hat EME International für uns die Probengefäße inkl. Deckeln getestet. Hierfür wurde eine repräsentative Anzahl ausgewählt, aus der versiegelten, transparenten Schutzfolie entnommen und zu 90 % mit einer partikelfreien Flüssigkeit, die als „super-rein“ zertifiziert ist, gefüllt. Die Probengefäße wurden daraufhin mit den Deckeln verschlossen. Dann wurden sie mitsamt den Proben auf 50 °C erhitzt und 10 Minuten lang geschüttelt. Die Partikelzählung nach ISO 4406 wurde mit der frischen Flüssigkeit sowie mit den jeweils im Probengefäß geschüttelten Flüssigkeitsmengen durchgeführt. Bei dem Reinheitstest wurde die super-reine Flüssigkeit CONOSTAN PartiStan™ SCF – Super Clean Fluid eingesetzt. Diese Flüssigkeit hat bei Partikeln > 4 µm eine Partikelzahl von 980 je 100 ml (s. Tabelle 1). Zum Vergleich: Die entsprechende Partikelzahl eines Frischöls liegt bei 4.000-8.000 je 100 ml (s. Tabelle 2). Nach dem Test lag die ermittelte Partikelzahl für die Flüssigkeit bei 1900 je 100 ml. Bei Partikeln > 6 µm stieg die Partikelzahl von 110 auf 200 je 100 ml, bei > 14 µm von 0 auf 3 je 100 ml. Da die Öle, die im OELCHECK-Labor analysiert werden, eine Reinheitsklasse haben, die höher als 13/11/9 ist, kann der Einfluss der wenigen Partikel ignoriert werden. Ein Vergleich der Tabellen 2 und 3 zeigt, dass die Partikel im Probengefäß die Reinheitsklasse maximal um eine Reinheitsklasse anheben können, wenn der Wert im Randbereich zweier Klassen liegt. Wobei es wahrscheinlicher ist, dass sie keinerlei Auswirkung auf die Reinheitsklasse haben.
Die besondere Reinheit unserer Probengefäße gewährleisten wir zudem durch die weltweit einzigartige Verpackung: Deckel und Gefäß sind gemeinsam eingeschweißt und werden beim Kunden erst kurz vor der Nutzung ausgepackt und voneinander getrennt. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Sie unsere vorbezahlten Analysensets verwenden. Denn eine aussagekräftige Analyse beginnt bereits bei der professionellen Probenentnahme und -aufbewahrung. Selbst Gefäße, die Sie vor dem Gebrauch als Probengefäß reinigen, können durch das Säubern bereits mit Partikeln, die die Analysenergebnisse beeinflussen können, verunreinigt werden. Mit unseren Analysensets erhalten Sie das richtige „Werkzeug“, um Ihre Probe zuverlässig und einfach zu uns zu senden. Neben dem Probengefäß enthält es einen Probenbegleitschein mit abziehbarer Labornummer sowie einen voradressierten Rückumschlag mit UPS-Rückholschein.
Warum man die Reinheitsklasse eines Öls bestimmen sollte
Ausfälle von hydraulischen Systemen werden zu etwa 80 % durch Verunreinigungen des Hydraulikmediums verursacht. Deswegen untersucht OELCHECK bei der Partikelzählung die Reinheit des Hydrauliköls ganz genau. Auch für Öle aus Wälzlagern ist eine Partikelzählung ratsam, da Feststoffverunreinigungen des Öls Einfluss auf die Lebensdauer des Lagers haben. Die Reinheitsklassen sollten auch für Öle aus Anlagen bestimmt werden, an die erhöhte Anforderungen an Verfügbarkeit und Lebensdauer gestellt werden. Schließlich können Wartungsarbeiten, wie z.B. bei Windkraftanlagen, extrem teuer werden. Aber nur für Proben, die in einem sauberen Probengefäß zu uns gelangen, können wir eine aussagekräftige Diagnose stellen.
Lesen Sie auch: ISO-Reinheitsklasse von Getriebeölen
OELCHECKER Frühjahr 2019, Seite 8