Analysensets für Kälteverdichteröle
Für die Analyse von Kälterverdichterölen bietet OELCHECK optimierte all-inclusive Analysensets inklusive gasdichter Probengefäße.
Die Analysensets VK1 und VK2 und für Kälteverdichteröle bestimmen:
- Verschleißmetalle: Eisen, Chrom, Zinn, Aluminium, Nickel, Kupfer, Blei, Molybdän
- Additive: Kalzium, Magnesium, Zink, Phosphor Barium, Bor, Schwefel
- Verunreinigungen: Silizium, Kalium, Natrium, Lithium
- PQ-Index Oxidation
- Optische Kontrolle (Farbänderung, sichtbare Partikel)
- besonderes Ausgasungsverfahren
- Viskosität bei 40 und 100 °C sowie der Viskositätsindex
- Wassergehalt nach Karl Fischer
Zusätzlich zu den obigen Testen für das Analysenset VK 2:
Neutralisationszahl (NZ) oder Acid Number (AN) bzw. Basenzahl oder Base Number (BN)
Kälteverdichteröle sollen schmieren, die Reibung minimieren, vor Verschleiß und Korrosion schützen, kühlen, reinigen, Ablagerungen verhindern und abdichten bzw. etwaige Leckageströme im Verdichtungsraum verringern. Meist kommen sie aber auch direkt mit dem Kältemittel in Kontakt. Ein Kältemaschinenöl muss daher bestmöglich mit ihm harmonieren. Verunreinigungen durch Dichtungswerkstoffe oder Beeinträchtigungen durch Feuchtigkeit oder gar Wasser sind eines der Kriterien für einen Ölwechsel oder zusätzliche Ölpflegemaßnahmen. Die bei der Verdichtung der gasförmigen Kältemittel auftretenden Temperaturen von bis zu 120°C können die Öloxidation und damit seine Alterung deutlich beschleunigen. Während eines Oxidationsprozesses bilden sich meist Säuren im Öl, die vor allem bei einer Restfeuchtigkeit eine korrosive Wirkung auf die Kompressorenbauteile haben können.
Das Leistungsvermögen des Kälteverdichteröls und sein Zusammenspiel mit dem Kältemittel haben entscheidende Auswirkungen auf die Lebensdauer des Verdichters. Daher sind regelmäßige Schmierstoff-Analysen unerlässlich. Sie informieren über den Zustand des Öls und die im Verdichteröl abgelaufenen komplexen chemischen Reaktionen. Im Bedarfsfall kann so drohenden Schäden und Betriebsstörungen entgegengewirkt werden.
Für die überaus wichtige Kontrolle von Kälteverdichterölen stehen spezielle OELCHECK-Analysensets zur Verfügung. Bei der Zusammenstellung der in den Sets enthaltenen Prüfverfahren wurden nicht nur unsere eigenen Erfahrungen und die Empfehlungen führender Verdichter- bzw. Ölhersteller berücksichtigt, sondern auch die Vorgaben des Arbeitskreises E-DIN 51503
Säuren oder Basen in Kältemaschinenölen
Die Neutralisationszahl (Säurezahl oder AN) gibt Auskunft über die Belastung eines Kälteverdichteröls mit Mineralsäuren sowie wasserlöslichen und unlöslichen organischen Säuren. Mineralsäuren, wie z.B. Salz- oder Flusssäure, werden durch die Zersetzung der Halogenkältemittel oder in Wechselwirkung mit dem Kältemaschinenöl gebildet. Organische Säuren entstehen bei der Oxidation von Kältemaschinenölen und bei der Zersetzung von Esterölen. Alle diese Säuren führen in Kälteanlagen zu Korrosion an den metallischen Werkstoffen, fördern die Ölalterung und verursachen ungünstige Veränderungen der elektrischen Werte der Isolation bei Motorverdichtern.
Die Basenzahl (BN) gibt Aufschluss über die Alkalität des Öles. . Sie entstehen durch Oxidation in Ammoniak-Kälteanlagen bei thermischer Beanspruchung. Innerhalb des Verdichters führen sie zur Verschlammung des Öls und auf der heißen Seite, in Druckräumen und an Ventilen, zu kohleartigen Ablagerungen.
Neue Probengefäße
Mit den vorbezahlten Sets VK1 und VK2 für Öle aus Kälteverdichtern werden den Kunden ab sofort neu konzipierte, gasdichte 80 ml Probengefäße aus Aluminium zur Verfügung gestellt. Sie sind gegen sämtliche Öltypen und Kältemittel beständig. Außerdem halten sie dem Innendruck stand, der durch Kältemittelreste in der Probe aufgebaut werden kann. Die Entnahme der Probemenge erfolgt über den vom Hersteller am Kompressorkreislauf vorgesehenen Ölablass. Falls die Probe noch relativ stark schäumt, kann das Kältemittel vor dem Verschließen etwas ausgegast werden. Auf das Abgasen soll verzichtet werden, wenn ein synthetisches Verdichteröl und/oder Ammoniak als Kältemittel eingesetzt wird. Hier ist der Behälter sofort sorgfältig zu verschließen, denn diese Mittel wirken stark hygroskopisch und können bereits bei nur kurzem Kontakt mit der Atmosphäre Feuchtigkeit aus der Luft an sich binden.
Aufwändige Probenvorbereitung
Die einzelnen Prozessschritte wurden für Kältemaschinenöle neu konzipiert. Es wird unmittelbar bei der ersten Öffnung des Probengefäßes eine Teilmenge von max. 5 g entnommen. Damit wird der Wassergehalt präzise nach der Karl Fischer Methode ermittelt.
Für die Bestimmung der weiteren Werte müssen die in der Probe enthaltenen Anteile von Kältemitteln entfernt werden. Die geöffneten Probengefäße werden dazu in eine gasdichte Vorrichtung eingespannt. Nach Erwärmen der Proben auf 80 °C strömt so lange Inertgas durch das Öl, bis kein Kältemittel mehr im Abluftstrom nachgewiesen werden kann. Erst nach diesem über eine Stunde dauernden Prozess ist die Probe startklar für die weiteren umfangreichen Laboruntersuchungen.
ÖlChecker Frühjahr 2012, Seite 3