Wie entnehme ich eine Ölprobe richtig?

Eine oft gestellte Frage in der OELCHECK-Kundenhotline: Wie entnehme ich eine Ölprobe richtig? 

Sechs Grundregeln für die optimale Probenentnahme

  • während des Betriebs oder kurz nach dem Stillstand – denn Schmutz und Verschleißpartikel sind noch in der Schwebe, eventuell vorhandenes Wasser hat sich noch nicht abgesetzt
  • bei normaler Betriebstemperatur – warmes Öl lässt sich schneller entnehmen
  • immer nach der gleichen Methode und an der gleichen Stelle
  • nach Möglichkeit vor dem Filter, nie aus dem Filter
  • nicht kurz nach einem Ölwechsel oder nachdem größere Mengen Öl nachgefüllt wurden
  • nur in ein sauberes und trockenes Gefäß – am besten sofort in ein Original OELCHECK-Probengefäß


Mit der Analyse einer Ölprobe wird der Zustand der gesamten Schmierstoffmenge überprüft, aus der sie stammt. Außerdem sollen die ermittelten Werte Rückschlüsse auf das Aggregat selber ermöglichen. Die entnommene Probe steht damit stellvertretend für den verwendeten Schmierstoff an sich.

Die Ölentnahme muss daher repräsentativ, zeitgerecht und richtig dokumentiert erfolgen. Nur so können vom Labor die richtigen Schlüsse aus den ermittelten Werten gezogen werden. Bei der Probenentnahme können sich jedoch Fehler einschleichen, die sich unmittelbar auf die Untersuchungsergebnisse auswirken. Um solche Risiken auszuschließen, sollten folgende Grundregeln für eine richtige Probenentnahme befolgt werden.

Ideal ist die Probenentnahme während des Betriebs oder kurz nach einem Stillstand. Schmutz und Verschleißpartikel sind dann noch in der Schwebe. Eventuell vorhandenes Wasser hat sich noch nicht abgesetzt. Das Öl hat noch in etwa Betriebstemperatur. Es ist damit niedrigviskoser und leichter fließfähig als im kalten Zustand.

Das Öl sollte immer an der gleichen Stelle entnommen werden. Diese muss auch für zukünftige Probenentnahmen leicht zugänglich sein. Eine Ölprobe, die direkt aus dem Ölsumpf, dem Ölfilter, oder an der tiefsten Stelle gezogen wird, kann zu viel Schlamm, abgesetztes Wasser oder Abrieb enthalten. Eine von der Öloberfläche abgeschöpfte Probe kann mit einem Wasser-Luftgemisch versetzt sein.

Wird eine Probe kurz nach dem Filter entnommen, sind in ihr kaum noch Verschleißmetalle und Verunreinigungen vorhanden. Wichtige Informationsträger gehen so verloren.

Bei Reihenuntersuchungen muss die Entnahme immer nach der gleichen Methode erfolgen. In einigen Fällen bietet die Ablassschraube die einzige Möglichkeit für eine Entnahme. Dieses Verfahren verlangt zwar keine Hilfsmittel, erfordert aber Geschick. Dabei wird zunächst ein halber Liter Öl als Spülöl abgelassen. Erst dann wird das Probengefäß in den Ölstrahl gehalten. In keinem Fall soll mit dem Probengefäß aus dem abgelassenen Öl geschöpft werden, oder das Filtergehäuse ins Probengefäß entleert werden.

Besser geeignet, aber aufwendiger in der Installation, ist die Entnahme der Ölprobe über ein spezielles Entnahmeventil. Bei der Hydraulik übernimmt ein Minimess-Anschluss diese Funktion. Der Entnahmepunkt sollte möglichst in der Rücklaufleitung vor dem Filter eingebaut werden. Falls diese Installation nicht möglich ist, kann der Einbau des Ventils alternativ in halber Höhe des Ölniveaus im Öltank erfolgen. Das Ventil selbst sollte mit einer Staubschutzkappe ausgerüstet sein. Vor der Entnahme ist es mit einem sauberen, fusselfreien Tuch zu reinigen, damit kein Schmutz in das Probengefäß gelangt. Bevor die eigentliche Probenentnahme durchgeführt wird, sollte das Ventil mit einer kleinen Ölmenge freigespült werden.

Die Probenpumpe – ein praktischer Helfer

Einfach und problemlos erfolgt die Entnahme mit einer speziellen Probenpumpe. Sie kommt besonders dann zum Einsatz, wenn zum Zeitpunkt der Probenentnahme kein Ölwechsel erfolgt oder wenn die Ölprobe durch eine Peilstab-Öffnung gezogen werden soll.

Die OELCHECK Probenpumpe besteht aus der Pumpe, auswechselbarem Entnahmeschlauch und einem Messer, Kugelschreiber, Tüchern und einer Gebrauchsanleitung. Die OELCHECK Probenbehälter werden direkt an die Pumpe geschraubt. Der Schlauch lässt sich problemlos aufstecken. Die Pumpe funktioniert nach dem Vakuumprinzip, so einfach wie eine Luftpumpe.

Alle Öle bis zu einer Viskosität von ISO 680 oder SAE 60 bzw. 140, aber auch andere Flüssigkeiten werden problemlos und sauber direkt in das Probengefäß gefördert. Die Pumpe selbst kommt mit dem Öl dabei nicht in Berührung.

Die Probengefäße – trocken, sauber und stabil

Alte Farbdosen, Colaflaschen oder gar Kaffeebecher sind für eine Probenentnahme absolut ungeeignet.

Besondere Vorsicht ist bei einigen Syntheseölen geboten, die Plastik angreifen oder weich werden lassen. Die ins Öl diffundierten Weichmacher können sogar die Zusammensetzung des Schmierstoffs verändern.

Unabhängig von der Methode, mit der die Probe entnommen wird, sollte das Öl immer direkt in ein OELCHECK Probengefäß gefüllt werden. Es ist für Schmierstoffe, synthetische Flüssigkeiten und für Kraftstoffe geeignet. Jedes OELCHECK Probengefäß ist speziell auf Reinheit untersucht, damit auch Partikelzählungen problemlos durchgeführt werden können. Außerdem läßt es sich sauber verschließen, seine Deckeldichtung besteht aus fusselfreiem Plastikschaum und nicht aus Korkmehl.

In den Kosten für ein OELCHECK Probengefäß ist eine entsprechende Schmierstoff-Analyse bereits enthalten. Ein Vorrat von OELCHECK Analysensets sollte grundsätzlich immer vorhanden sein. Damit muss im Fall der Fälle nicht doch wieder auf eine ausgespülte Colaflasche zurückgegriffen werden.