Glykolbestimmung

Mit der FT-Infrarot-Spektroskopie der Oxidation auf der Spur

Die Infrarot-Spektroskopie ist eine der wichtigsten Analysen bei der Gebrauchtöl-Beurteilung und gehört daher bei allen OELCHECK-Analysensets zum Standard.
Mit der IR-Spektroskopie werden Verunreinigungen im Schmierstoff aufgespürt und Vermischungen erkannt. Außerdem wird mit ihr der Zustand des Öls hinsichtlich Oxidation, Nitration und Sulfation ermittelt.

Durch den Vergleich des Frischöls mit dem Gebrauchtöl informiert die IR-Spektroskopie über Öloxidation, Nitration und Sulfation. Ruß, Kraftstoffgehalt und Wasser werden umgerechnet und in Prozent angegeben. Glykol aus dem Kühlwasser wird nachgewiesen. Sogar bei einem unbekannten Öl liefert die IR-Spektroskopie durch einen Vergleich des Gebrauchtöls mit den Frischölen in der Datenbank über eine "Rückwärtssuche" eine verblüffend gute Frischöl-Zuordnung und zutreffende Werte.

Welche Einzelwerte an welchen "Banden" des IR-Spektrums für den Schmierstoff ermittelt werden, hängt von Typ und Einsatz des Schmierstoffes ab. Nachstehend sehen Sie eine Übersicht über Ursachen bei der Veränderung des IR-Spektrums und deren mögliche Auswirkungen.

Frostschutz-Glykol (bei allen Ölen)

Bei Kühlkreislauf-Leckagen kann das als Kühler- und Frostschutz im Wasser beigegebene Glykol in den Schmierkreislauf gelangen.

Ursachen

  • Risse im Kühlwasserkreislauf
  • Korrodierte Lötstellen am Ölkühler
  • Defekte Dichtungen zwischen Zylinderkopf und Motorblock
  • Undichtheiten an "nassen Büchsen"
  • Nachfüll-Gefäß, das mit Glykol verunreinigt ist

Auswirkungen

  • Extrem starkes Eindicken des Öls mit zunehmender Öltemperatur und längerer Einsatzzeit
  • Ablagerungen in Schmierbohrungen bis hin zum Verstopfen
  • Korrosiver Angriff von Buntmetallen und Lagerwerkstoffen, besonders von Kupfer, Blei und Zinn

Glykolbestimmung mittels gaschromatografischer Analyse

Besonders bei Motoren ist es möglich, dass anfangs noch sehr niedrige Einträge von Kühlmittel in Motoren- bzw. Getriebeöle gelangen. Fast immer wird der Eintrag aber mit höherer thermischer Belastung größer. Anhand des Glykolgehalts, ermittelt mit gaschromatografischer Analyse, sind bereits geringste Mengen schon erkennbar – besonders wenn dies noch nicht mittels IR-Spektroskopie möglich ist. Ein Defekt kann so früher erkannt werden und Schäden und Reparaturkosten können gering gehalten werden.