Soxhlet

Prüfinstrument bei OELCHECK: Soxhlet Extraktor
Probenmenge: ca. 10 g
Einheit: g
Ermittelte Werte: Menge an extrahiertem Grundöl in %

Von dem Grundöl wird zusätzlich die Viskosität bestimmt.
Nach Absprache können u.U. weitere OELCHECK-Analysen durchgeführt werden.
Untersuchung für: Schmierfette
Kurzbeschreibung: Der Extraktor besteht aus drei Teilen. Der unterste Teil ist ein Rundkolben, in dem sich das Lösungsmittel befindet. Der Soxhlet-Aufsatz bildet den Mittelteil der Apparatur. In ihm befindet sich die Extraktionshülse, die mit dem Fett gefüllt wird. Als Hülsenmaterial wird Latex verwendet. Das Grundöl kann zusammen mit dem Lösungsmittel durch dieses Material hindurch diffundieren, während feste Bestandteile und die Verdickerkomponenten in der Hülse zurückbleiben. Auf den Soxhlet-Aufsatz wird eine wassergekühlte Kondensationseinheit aufgesetzt. Als Lösungsmittel wird n-Pentan verwendet.

Während der Extraktion wird das Lösungsmittel in dem Kolben erwärmt und verdampft. Über einen Bypass kann der Lösungsmitteldampf den Mittelteil, also den eigentlichen Soxhlet-Aufsatz, passieren und kondensiert im oberen dritten Teil der Apparatur. Von dort tropft das wieder flüssige Lösungsmittel in den Mittelteil zurück und füllt den Bereich, in dem sich die Extraktionshülse befindet, mit dem Lösungsmittel. Das Lösungsmittel kann durch die Latexhülse hindurch das Grundöl aus dem Verdicker herausziehen. Da immer weiter Lösungsmittel verdampft und über den Kondensator in den Mittelteil geleitet wird, steigt der Flüssigkeitsstand kontinuierlich an. Ab einem bestimmten Niveau wird das Lösungsmittel über eine Saughebeeinrichtung in den unteren Glaskolben zurückgeleitet.

Diese Prozedur muss so oft wiederholt werden, bis das Grundöl nahezu komplett aus dem Verdicker herausgelöst ist. Ist die Extraktion abgeschlossen, wird der Soxhlet-Aufsatz wieder entfernt und das Lösungsmittel, das bereits kurz oberhalb der Raumtemperatur zu sieden beginnt, wird aus dem unteren Glaskolben ausgedampft. In dem Kolben bleibt als Rückstand lediglich das wesentlich höher siedende Grundöl übrig. Abschließend werden Grundölausbeute sowie der in der Extraktionshülse verbliebene Verdickerrückstand ausgewogen und das Ergebnis als Grundöl in % bezogen auf die eingewogene Fettmenge angegeben.

Anschließend wird von dem extrahierten Grundöl die Viskosität bei 40 °C und 100 °C bestimmt sowie der Viskositätsindex berechnet.
Aussage: Beide Bestandteile können getrennt voneinander untersucht werden. Besonders mit dem Grundöl sind Tests möglich, die vorher mit dem konsistenten Schmierstoff nicht durchgeführt werden konnten. Die Viskosität des Grundöls kann nun einfach ermittelt werden. Weiterhin kann eine Elementanalyse mittels ICP z.B. Aufschluss über den Schwefelgehalt des Grundöls geben.

Der Abgleich zwischen der durch die Anwendung geforderten Grundölviskosität und der tatsächlich im Schmierfett vorhandenen Grundölviskosität gibt entscheidende Informationen zum Aufbau eines hydrodynamischen Schmierfilms und damit direkte Hinweise auf die zu erwartende Lebensdauer einer Komponente.
Zugrundeliegende Prüfnorm: OELCHECK Prüfmethode OPM 065