Energieerzeugung

E.ON Kraftwerk Walchensee

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E.ON ist mit einem Umsatz von mehr als 37 Milliarden Euro und rund 108.000 Mitarbeitern das weltweit größte private Dienstleistungsunternehmen auf dem Energiesektor. Die E.ON Energie versorgt rund 21 Millionen Kunden in Europa mit Strom und Gas. In Deutschland ist E.ON Energie von der dänischen Grenze bis in den Süden Bayerns aktiv. In Oberbayern betreibt E.ON neben anderen Kraftwerken auch das Walchensee-Kraftwerk. Trotz seiner 80 Jahre trägt das Kraftwerk am Walchensee rund 16% zur Stromerzeugung Bayerns bei.

Oskar von Miller war es, der seine Vision, Bayern und die bayerischen Bahnen zu elektrifizieren, mit dem Bau des Kraftwerks Walchensee in die Tat umsetzte.
Am 21. Juni 1918 beschloss der bayerische Landtag den Bau des Kraftwerks.
Am 24. Januar 1924 drehte sich die erste Turbine. Noch heute ist das heute zu E.ON gehörende Kraftwerk Walchensee eines der größten Hochdruckspeicher-Kraftwerke Deutschlands.

Es liefert Strom für Haushalte, die Industrie und an die Deutsche Bahn, wie es Oskar von Miller geplant hatte. Bei der Erzeugung von Strom mittels Wasser wird die Strömungsenergie des Wassers in Drehbewegung von Turbinen umgeleitet und anschließend in elektrischen Strom umgesetzt.

Diese Wasserturbinen werden lediglich durch die Kraft des Wassers angetrieben. Verstellmechanismen an den Turbinenschaufeln, dem Wasserzulauf oder in Regelgetrieben sorgen für eine gleich bleibende Antriebsdrehzahl für die nachgeschalteten Generatoren, die für die passende Spannung und Frequenz des gewonnenen Stroms zuständig sind.

Im Walchensee sammelt sich Schmelz- und Regenwasser der umliegenden Berge. Durch künstliche Zuleitungen wird weiteres Wasser aus anderen Tälern zugeführt. An diesen Zuführungen produzieren zwei Laufwasserkraftwerke Strom. Das Wasser aus dem Walchensee strömt durch 450 m lange Druckrohre zu den Turbinen des Walchensee-Kraftwerks. Von dort gelangt es in den Kochelsee und aus diesem weiter in die Isar.

Das eigentliche Walchensee-Kraftwerk ist mit acht Turbinenanlagen ausgestattet. Der Drehstrom für Haushalte und Industrie wird mit Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 18 MW erzeugt. Der Strom für die Deutsche Bahn, der eine andere Frequenz haben muss, wird mit Pelton-Turbinen, die eine Leistung von 12 MW haben, erzeugt.

Hergestellt wurden die Turbinen von Voith im Jahr 1924. Etwa 25 Mitarbeiter sind mit der Instandhaltung der Anlagen beschäftigt. Jedes Jahr werden während einer Zeitspanne von fünf Wochen zwei der Turbinen einer Generalrevision unterzogen.

Ihre besondere Aufmerksamkeit widmen die Instandhalter auch dem Schmieröl.
Schließlich sind pro Anlage etwa 2.500 Liter Öl im Einsatz. Vorausgesetzt, die Ölwerte haben sich nicht extrem verschlechtert, wird es alle vier Jahre mit Nebenstromfiltern sorgfältig gereinigt. Außerdem werden sämtliche Ölfüllungen, auch die von Hydrauliken und Getrieben, jährlich und natürlich vor jeder Revision durch OELCHECK kontrolliert. Insgesamt werden über 50 Aggregate durch Ölproben überwacht.

Neben dem Aufspüren von Verschleißmetallen und Verunreinigungen zeigen die Ölanalysen auch die Reinheit des Öles. Eine Beurteilung der Additive, die als Oxidationsinhibitoren über die Alterung des Öles informieren, erfolgt seit neuestem mit dem „RULER“. Besonders genau wird die Ölumlaufschmierung für die Gleitlager der Turbinen auf einen etwaigen Wassereintrag kontrolliert, wobei auch auf einen Unterschied zwischen „hartem“ Kühlwasser und „weichem“ Kondensat eingegangen wird. Durch die ca. 80 Jahre alten Gussgehäuse der Lager zirkuliert Wasser mit einem Druck von ca. 2 bar. Im Laufe der Jahre führte Korrosion und Kavitation in den wasserführenden Kühlschlangen zu Rissen und Lunkern, die bis in das Schmiersystem der Lager gelangen können. Dies ist ein erhebliches Gefährdungspotential dafür, dass Wasser in die Lager eindringen kann.

Die Instandhaltung des Walchensee-Kraftwerks nutzt die Aussagekraft der OELCHECK-Schmierstoffanalysen seit April 2002. Damals erfolgte der Zusammenschluss mit E.ON und die Kraftwerksmeister der hinzugekommenen Werke machten ihre Kollegen auf die Möglichkeiten von OELCHECK aufmerksam.

Dank der Schmierstoffanalysen wurde bereits in mehreren Fällen rechtzeitig der Wasserbefall einiger Lager festgestellt. Außer den schnellen Reaktionen auf die entsprechenden Laborberichte trafen die Instandhalter im Walchensee-Kraftwerk eine weitere gezielte Maßnahme zur Vorsorge. Sie installierten z.B. eine Wasserzentrifuge, die im Bypass arbeitet. Dank sorgfältiger Wartung, einer gezielten Ölpflege und regelmäßigen Untersuchungen der Schmierstoffe durch OELCHECK sind Ölfüllungen von einzelnen Turbinen im Walchensee-Kraftwerk teilweise schon seit 25 Jahren im Einsatz, ohne dass ein Ölwechsel erfolgen musste. 

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