Partikelzählung

   
Prüfinstrument bei OELCHECK: Klotz-Partikelzähler mit Autosampler Gilson CINRG
Probenmenge: ca. 20 ml
Einheit: Anzahl der Partikel je Größe pro 100 ml
Ermittelte Werte: Reinheitsklasse nach ISO
Partikelanzahl nach Größenklassen > 4µ, > 6µ, > 14µ
Untersuchung für: Hydrauliköle
Niedrigviskose Flüssigkeiten (< ISO VG 150)
Kurzbeschreibung:

Vor der eigentlichen Zählung wird mit einer neuartigen Ultraschallsensorik die exakte Probenmenge bestimmt, damit ein Lösungsmittelgemisch bestehend aus 75% Toluol und 25% Propanol im Verhältnis von ca. 2:1 (gemäß ASTM D7647) exakt zugegeben und bei der Bestimmung als Blindwert berücksichtigt werden kann.

Unmittelbar vor der Messung wird die Probe homogenisiert und entgast. Die Luftbläschen entweichen dabei schnell aus der verdünnten Probe und können bei der Untersuchung daher auch nicht mehr mitgezählt werden. Das im Lösungsmittelgemisch vorhandene Propanol bewirkt, dass etwaige Wassertröpfchen in Lösung gehen und damit „unsichtbar“ werden. Außerdem löst das Toluol die eventuell vorhandenen weichen Reaktionsprodukte auf und sorgt so dafür, dass nur die wirklich im Öl vorhandenen harten Partikel mit einem Lasersensor gezählt werden.

Mit der Gesamtmenge der verdünnten Probe von ca. 30 ml erfolgen drei aufeinander folgende Zählungen, aus denen dann der Mittelwert errechnet wird. Weichen die Einzelwerte auffallend stark voneinander ab, verwirft der Partikelzähler die ganze Untersuchung und fordert eine neue Probenmenge an.

Aussage:

Verunreinigungen im Öl stellen immer ein Risiko dar. Harte Partikel wie Staub, Farbteilchen und Verschleißmetalle fördern abrasiven Verschleiß. Weiche Partikel können sich auf der Basis gealterter Additiv-Komponenten bilden. Oft sind sie dazu auch noch klebrig und lagern sich an Maschinenelementen oder Filtern an, die sie gerne bei ihrer Arbeit behindern.

Partikel im Öl beschleunigen seine Alterung und verkürzen die Standzeit. Vor allem bei der Kontrolle von Hydraulik-, Turbinen- und anderen niedrigviskosen Ölen wird ein Verschmutzungsgrad gem. der ISO 4406 im Labor durch Größe und Anzahl der Partikel mit Hilfe von automatischen Partikelzählern (APC) bestimmt. Der Verschmutzungsgrad wird in Form von Reinheitsklassen dargestellt. Dabei werden mittels Lasersensoren die Anzahl und Größe der Partikel bestimmt. Anhand der Partikelanzahl erfolgt dann die Zuordnung in eine dieser Reinheitsklassen.

Die Verfahren zur Bestimmung der Ölreinheit und die Zuordnung der Reinheitsklassen sind in der ISO 4406 und der SAE 4059 definiert. Die ISO 4406 klassifiziert nach den Partikelgrößen >4 µm, >6 µm und >14 µm. Die ISO-Partikelzahlen sind kumulativ, d. h. die für > 6 µm angegebene Partikelanzahl setzt sich zusammen aus allen Partikeln >6 µm plus den Partikeln >14 µm.

Zugrundeliegende Prüfnorm: ISO 4406, SAE AS 4059, ISO 11500, ASTM D7647