RPVOT-Test

Prüfinstrument bei OELCHECK: Reaktionsgefäß mit der Kupferwendel und Wärmebad
Probenmenge: ca. 75 g
Einheit: Stunden, Minuten
Ermittelte Werte: Oxidationsstabilität von Schmierstoffen
Untersuchung für: Öle aus Turbinen, Papiermaschinen oder Walzwerken, Getriebeöle von Windkraftanlagen, Hydrauliköle
Kurzbeschreibung:

Für den Test werden 50 g des Öls und 5 g destilliertes Wasser in ein Reaktionsgefäß eingewogen. Als Katalysator wird eine zuvor polierte Kupferspule in die Öl-Wasser-Mischung gegeben. Das Reaktionsgefäß wird in einem druckfesten Edelstahlbehälter dicht verschraubt. An einem Manometer kann der Innendruck des Druckgefäßes permanent aufgezeichnet werden. Die Apparatur wird nun mit reinem Sauerstoff bis zu einem Druck von 620 kPa befüllt.

Das Gefäß mit der Kupferwendel und dem unter Sauerstoffdruck stehenden, wasserversetzten Öl rotiert mit 100 Umdrehungen/Minute bei 150 °C. Durch die Erwärmung kommt es im Druckgefäß zunächst zu einem Anstieg des Innendrucks. Im Folgenden führen die extremen Bedingungen (Sauerstoff, Kupfer, Wasser, Temperatur) in jedem Fall zur Oxidation des Prüföls. Das Öl reagiert dabei mit dem Sauerstoff, wodurch der ursprünglich eingestellte Sauerstoffdruck abnimmt. Die so verursachte Sauerstoffzehrung wird als Druckabfall aufgezeichnet. Die eigentliche Messgröße ist die Zeitspanne, in der der Innendruck um 175 kPa unter das Maximum fällt. Je mehr Zeit bis zu diesem Druckabfall vergeht, desto resistenter ist das Öl gegen Oxidation.

Aussage:

In großen Umlaufanlagen, wie z.B. Turbinen, Papiermaschinen oder Walzwerken, müssen Öle mehrere Jahre im Einsatz bleiben können. Aber auch Getriebeöle von Windkraftanlagen und größere Hydraulikölfüllungen sollen weit über 20.000 Bh nicht gewechselt werden. Daher spielt gerade ihre Oxidationsstabilität eine wichtige Rolle. Der Grad einer bereits eingetretenen Öloxidation bzw. Alterung wird in der Regel mit der FT-Infrarot-Spektroskopie festgestellt. Sie erlaubt aber keinen zuverlässigen Rückschluss auf die noch vorhandene Oxidationsstabilität und die damit verbleibende Einsatzfähigkeit des Öls.

Der RPVOT-Test (RPVOT= Rotating Pressure Vessel Oxidation Stability Test) schafft Abhilfe. Er testet die Resistenz des frischen oder des im Einsatz befindlichen Öls unter extrem oxidierenden Bedingungen. So kann innerhalb kürzester Zeit eine Aussage über mögliche Ölwechselintervalle getroffen werden.

Zugrundeliegende Prüfnorm: ASTM D2272