Transportwesen

ADtranz– Freie Fahrt im Schienenverkehr

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ADtranz ist weltweit einer der größten Komplettanbieter von Bahnsystemen und Lösungen für den Schienenverkehr. Das Unternehmen ging Anfang 1996 aus einem Joint Venture der ABB (Asea Brown Boveri) und Daimler-Benz, heute DaimlerChrysler, hervor. Mit 24.000 Mitarbeitern in aller Welt ist ADtranz mit Marketing-, Entwicklungs- und Produktionsstätten in beinahe 100 Ländern vertreten.

Die Entwicklung von Systemkomponenten für Lokomotiven, wie Drehgestelle inklusive Getrieben, Wagenkästen, Stromrichtern und Zugleittechniken, ist eine Kernkompetenz des Unternehmens. Innerhalb der ADtranz-Gruppe entwickelt und fertigt die DaimlerChrysler Rail Systems (Austria) Antriebsgetriebe für Lokomotiven in der ganzen Welt. Mit den Antrieben aus dem Werk in Wiener-Neudorf fahren zum Beispiel die legendäre Lok der Baureihe 101 der Deutschen Bahn, der dieselelektrische Intercity OSE in Griechenland oder der Triebzug Gardermoen Airport Shuttle in Norwegen.

Auch die deutschen ICE werden von ADtranz-Getrieben auf Fahrt gebracht. Bei diesen Zügen wird der Triebkopf (Lokomotive) an der Spitze über Befehle aus dem Führerstand durch ein Glasfaserkabel mit dem Triebkopf am Ende des Zuges synchronisiert. Der ICE fährt wie die meisten elektrischen Lokomotiven mit Drehstrom. Der Wechselstrom aus der Fahrleitung wird deshalb im Triebkopf in Drehstrom umgewandelt.

Der leistungsstarke und umweltfreundliche Zug beschleunigt mit seinen zwei Drehgestellen und Fahrmotoren pro Triebkopf in ca. 6 min von 0 auf 250 km/h. Sein normaler Bremsweg bei dieser Geschwindigkeit beträgt dann ca. 5 km, aber nur 2.300 m bei einer Schnellbremsung.

Doch unabhängig davon, ob es sich um den Triebkopf eines Hochgeschwindigkeitszuges oder eine Lokomotive für Güterzüge handelt, ADtranz begleitet jede Lok während ihrer Einfahrphase.

Schmierstoffanalysen von OELCHECK sind dabei ein wesentliches Kontrollinstrument. Die Informationen, die aus den Getriebeöl-Untersuchungen und den Analysen der Motoren- und Radlagerfette zur Beurteilung des Verschleißverhaltens beitragen, beginnen unmittelbar mit der Versuchsfahrt. Zeigt diese erste Bewährungsprobe keine Beanstandung und findet OELCHECK im Öl oder Fett keine Besonderheiten, wird die Lok ihrem neuen Eigentümer übergeben.

Nun muss sich die Lokomotive den Anforderungen der Strecken und den klimatischen Bedingungen ihres neuen Arbeitsbereiches stellen. Auch während dieser Erprobungszeit wird sie von ADtranz betreut. OELCHECK-Analysen zeigen dabei besonders in »heißen« Ländern den Zustand der Getriebe und des Ölzustandes.

Bei Bedarf kann ADtranz so rechtzeitig zu einem Ölwechsel raten und dabei z. B. die Viskosität des Getriebeöles den klimatischen Gegebenheiten anpassen. Auch Wartungsmaßnahmen lassen sich individuell besser abstimmen.

Bei erheblichen Temperaturschwankungen können die berührungslosen Labyrinth-Abdichtungen das Eindringen von Fremdstoffen ins Getriebe nicht vollständig verhindern. Während in Griechenland einmal Staub den Getrieben zu schaffen machte, wurden sie in Skandinavien von Salzen attackiert. Mit den Schmierstoffanalysen von OELCHECK wurden die ungebetenen Gäste noch so rechtzeitig entdeckt, dass sie keinen bleibenden Schaden anrichten konnten. Im Anschluss an die Einfahrphase übernimmt der Betreiber die volle Verantwortung. Bis zur ersten großen Wartung muss die Lok oft 500.000 km erfahren. ADtranz empfiehlt den Instandhaltern bei der Bahn, auch weiterhin regelmäßig OELCHECK-Schmierstoffanalysen einzusetzen.

In Ausnahmefällen kann eine Analyse sogar schon vor der ersten Wartung dringend notwendig werden. Eine der Lokomotiven hatte gerade erst einmal 100.000 km in Europa zurückgelegt, als ihr Getriebeöl plötzlich stark zu schäumen begann. Sie wurde für kurze Zeit aus dem Verkehr gezogen, bis die OELCHECK-Experten zur Beruhigung aller entdeckt hatten, dass die Original-Getriebeöl-Füllung mit einem unverträglichen Fremdöl nachgefüllt worden war. Das Öl wurde rasch gewechselt und für die Lok hieß es wieder – freie Fahrt.

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