Maschinen- und Anlagenbau

M-real Zanders – schont die Ressourcen und schützt die Umwelt

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Wer kennt sie nicht, die Schreib- und Fotopapiere, Kartons und Etiketten der Marke Zanders. Chromolux, Ikono, Zeta und Gohrsmühle heißen einige der bekanntesten Produkte. Die M-real Zanders GmbH ist heute Teil des finnischen Papiermultis M-real, dem europäischen Marktführer bei Feinpapieren. Die beiden deutschen Standorte Gohrsmühle in Bergisch Gladbach und Reflex in Düren bilden das Herzstück des M-real Specialities business.

Zanders wurde 1829 gegründet. Weil Papierfabriken, damals wie heute, einen hohen Wasserbedarf haben, wurden die Papiermühlen zwangsläufig immer an einem Wasserlauf angesiedelt. Dass die Gewässer bei der Papierherstellung durch Zellstoffreste und Bleichmittel belastet wurden, war allgemein üblich. Doch die Auswirkungen auf die Umwelt waren nicht bekannt. Bei Zanders allerdings setzte schon sehr früh ein verantwortungsvolles Bewusstsein für die Umwelt ein. Als traditioneller Hersteller hochwertiger Feinpapiere ist der Umweltschutz bei Zanders heute integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Dazu gehört u.a., dass möglichst wenig Wasser das Betriebsgelände verlässt. Das abgeleitete Wasser wird grundsätzlich vorher gefiltert und aufbereitet.

Ständig werden die internen Kreisläufe für Wasser und Papier weiter optimiert. Gezielte Maßnahmen helfen, Wasser, Energie und Rohstoffe zu sparen. Einer der eingesetzten, nicht nachwachsenden Rohstoffe ist Schmier- und Hydrauliköl auf Mineralölbasis. Tausende von Lagern in den Papier-, Streich- und Schneidemaschinen, Pumpen, Motoren, Getrieben und Stoffaufbereitern müssen zuverlässig geschmiert werden. Umlaufschmiersysteme, Hochleistungsantriebe, Turbinenanlagen und Hydraulikaggregate enthalten hunderte Liter Öl. Der Jahresbedarf an Schmierstoffen für eine Papierfabrik kann so bei weit über 50.000 Litern liegen.

Seit über 5 Jahren unterstützt M-real Zanders die Wartung der Papiermaschinen und anderer Anlagen mit Schmierstoffanalysen von OELCHECK. In dieser Zeit wurden anhand der Laborergebnisse von den erfahrenen Tribologen nicht nur der gute Allgemeinzustand der Ölfüllungen kommentiert, sondern auch Hinweise auf mechanische Probleme gegeben, deren Ursache dann die Instandhaltung von M-real Zanders mit besser geeigneten Überwachungsmethoden aufspüren konnte.

Ölpflegemaßnahmen und Ölwechsel erfolgen seit dieser Zeit nur noch zustandsabhängig. Damit hat das Unternehmen die Mengen an Frisch- und – davon abhängig – auch an Gebrauchtölen ganz erheblich reduziert.

Hält man sich die großen Füllmengen von bis zu 6.000 Litern von relativ teurem Syntheseöl in der Ölumlaufschmierung einer Papiermaschine und bis zu 3.000 Litern im Hydrauliksystem einer Schneidemaschine vor Augen, werden die hohen Einsparpotentiale deutlich. M-real Zanders betreibt alleine im Werk Reflex vier Papiermaschinen. Die hier erzeugten Papiere werden über Glättwerke und Schneidemaschinen so verarbeitet, dass Drucker und Endverbraucher damit gleich arbeiten können. Etwa 100.000 t Feinpapiere werden hier jährlich produziert. Damit ca. 20 LKW-Ladungen Spezialpapier täglich termingerecht den Betrieb verlassen können, werden die Papier- und Schneidemaschinen sowie alle produktionsnotwendigen Hilfsaggregate und Ausrüstungsmaschinen konsequent im 6 Wochen-Rhythmus, d.h. alle 1000 Betriebsstunden, in Abhängigkeit von möglichen Ausfallursachen überprüft.

Allein im Werk Reflex in Düren sind dazu in der Werkstechnik 80 Mitarbeiter beschäftigt. Sie planen Erweiterungen, Umbauten und neue Anlagen, optimieren die Produktionsabläufe und sind für die Instandhaltung verantwortlich. Für die Inspektionen werden die Maschinen und Anlagen abgestellt.

Als Standard gehören die regelmäßigen OELCHECK-Analysen alle 1.000 bis 3.000 Stunden zum Kontrollumfang. Auch bei jedem Schaden wird eine Rückstellprobe im Hinblick auf eine Klärung der Ausfallursache gesichert.

Das hochwertige Syntheseöl, das für die Umlaufschmierung der Papiermaschine eingesetzt wird, schmiert unter anderem mehr als 500 Wälzlager. Es ist dabei überdurchschnittlichen Belastungen ausgesetzt. Papiermaschinen arbeiten betriebsbedingt grundsätzlich unter einer „Haube", in einer bis zu 80 °C heißen Umgebung mit bis zu 100 % Luftfeuchte. Trockenzylinder werden mit bis zu 175 °C heißem Dampf beheizt. Durch Undichtigkeiten an Abdicht-Labyrinthen können Dampf oder feuchte Luft in das Ölumlaufsystem eindringen. Die Folge: Es kann sich, besonders in der Abkühlphase, freies Wasser aus dem Kondensat abscheiden. Neben Feuchtigkeit können auch feinste Partikel aus dem Papier über die Wellendurchführungen an Filzleitwalzenlagern oder Einzugsrollen in das Öl gelangen. Das mit Wasser und Papierstaub verunreinigte Öl altert wesentlich schneller und schmiert nicht mehr zuverlässig alle Oberflächen. Im schlimmsten Fall fallen Lager aus, weil sie durch Wasser blank gewaschen wurden oder weil Staub, der sich an den Zumessventilen der Umlaufschmierung abgelagert hat, die Zuteilung von Öl verhindert.

Mit Hilfe der Schmierstoffanalysen von OELCHECK steuert M-real Zanders ganz gezielt die entsprechend notwendigen Ölpflegemaßnahmen. Die Öltanks der Papiermaschinen sind zwar mit Bypass-Nebenstromfiltern und Kühlungssystemen ausgerüstet, die für den Routinebetrieb dimensioniert wurden, wenn die Ölanalyse aber Handlungsbedarf anzeigt, kommt zusätzlich eine fahrbare Nebenstrom-Filteranlage zum Einsatz. Eine mobile Vakuum-Entwässerungsanlage kann das schädliche Kondenswasser aus dem Umlauföl bis auf wenige ppm bei ölschonenden 50 °C ausdampfen. Seit dem Einsatz der OELCHECK-Schmierstoffanalysen erfolgen bei M-real Zanders die Ölwechsel nicht mehr periodisch alle 2.000 bis 6.000 Stunden, sondern ganz gezielt und zustandsabhängig. Die Ölstandszeiten wurden so – ohne Risiko für die Anlagen – erheblich verlängert.

Erfreuliche Nebeneffekte: Weniger Ölwechsel bedeuten weniger personalintensive Tätigkeiten und weniger relative teure Maschinen-Stillstandszeiten. Neben einer Steigerung der Produktivität konnte M-real Zanders aber auch die Mengen, und damit die Kosten, für das Frischöl drastisch reduzieren und musste gleichzeitig auch für die Entsorgung des Gebrauchtöles weniger Geld ausgeben. Weil weniger Frischöl benötigt wird, werden, entsprechend der eingangs erwähnten M-real Zanders Philosophie, die Ressourcen für nicht nachwachsende Öle geschont. Weil weniger Gebrauchtöl anfällt, wird Abfall vermieden und die Umwelt entlastet. 

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