Das Unternehmen hat seit 1985 mit der Entwicklung immer größerer und damit wirtschaftlicherer Anlagen Maßstäbe gesetzt. In 38 Ländern drehen sich heute bereits mehr als 6.000 Nordex-Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von zusammen über 12.200 Megawatt. Die Windenergieanlagen des Unternehmens weisen eine technische Verfügbarkeit von beeindruckenden 98 % auf! Tendenz steigend, denn das Unternehmen ist permanent dabei, die Qualität und damit die Effizienz der Anlagen zu erhöhen.
Dabei werden auch die Schmierstoffe der Windenergieanlagen unter die Lupe genommen. Eine ganz besondere Rolle spielt das Getriebeöl. Nordex setzt seit jeher auf einen Triebstrang mit Getriebe. Ein Konzept, das sich technisch bestens bewährt hat. Das Getriebe übersetzt die niedrige Drehzahl von etwa 15 U/min des Rotors in die schnelle Drehzahl von ca. 1.200 U/min des stromerzeugenden Generators. Das Getriebe der neuesten Anlagengeneration Gamma wiegt ungefähr so viel wie 17 Kleinwagen und muss darauf ausgelegt sein, rund neunmal so große Kräfte umzusetzen. Dabei entspricht das Drehmoment, das bei Nennleistung einer Anlage erreicht wird, dem Gewicht von 150 Kleinwagen, die in Armlänge an der Getriebewelle hängen.
Aus gutem Grund legen die Nordex-Experten Wert auf ausgesuchte Getriebeöle, die nur dann freigegeben werden, wenn sie den hohen Anforderungen entsprechen. Wurden früher auch mineralölbasische Produkte eingesetzt, werden neue Windenergieanlagen nun grundsätzlich mit einem vollsynthetischen Hochleistungs-Getriebeöl der ISO-VG 320 befüllt. Auch für zukünftige Ölwechsel für alte Anlagen wird heute dieses ausgiebig getestete Öl empfohlen.
Das synthetische Getriebeöl verfügt über eine ganze Reihe von Vorteilen. Es ist oxidations- und temperaturstabiler und zeichnet sich durch seine Mehrbereichscharakteristik aus. Im Tieftemperaturbereich ist es nicht ganz so dickflüssig wie Mineralöl.
Es lässt sich daher besser pumpen und filtern. Bei hohen Temperaturen bietet das Öl zusätzliche Sicherheit durch einen höherviskosen, stabileren Schmierfilm. Eine spezielle Verschleißschutz-Additivierung übertrifft deutlich das Leistungsvermögen klassischer EP-Zusätze. Vor allem bei hohen spezifischen Flächenpressungen und entsprechenden Temperaturen wird die besondere Additiv-Technologie aktiviert. Sie bewirkt eine Optimierung der Reibpartneroberflächen und schützt aktiv vor Verschleiß. Zusammen mit dem günstigeren Viskositäts-Temperatur-Verhalten wird eine Verbesserung des Getriebe-Wirkungsgrades erzielt. Doch nicht nur davon profitieren die Betreiber der Anlagen.
Der synthetische Schmierstoff erreicht wesentlich längere Standzeiten als mineralölbasische Produkte. Während ein mineralölbasisches Getriebeöl nach den Erfahrungen von Nordex nach 2,5 bis spätestens 3 Jahren gewechselt werden muss, wird für den synthetischen Schmierstoff ein Wechsel frühestens nach 5 Jahren erwartet. Bei einer Füllmenge von 400 bis 650 Litern macht sich dieser Effekt des Syntheseöls trotz seines etwas höheren Preises für den Betreiber definitiv bezahlt. Unter dem Strich fallen somit geringere Kosten für Getriebeöl, Wartung und Entsorgung an.
Eine Windenergieanlage, die mit mineralölbasischem Getriebeöl befüllt ist, wird vorrangig dann auf das neue synthetische Getriebeöl umgestellt, wenn eine Wartung oder ein regulärer Ölwechsel fällig ist. Werden jedoch bei einer der halbjährlichen OELCHECK-Schmierstoffanalysen auffällige Werte für ein Getriebeöl ermittelt, kann durchaus zu einer früheren Umölung geraten werden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn der Schmierstoff vorzeitig gealtert ist und u.a. im IR-Spektrum Oxidation als auch Additivabbau sichtbar werden.
Ausgewählte Service-Unternehmen, die auch sonst die Anlagen verschiedener Windparks warten, führen die Umstellung auf das neue synthetische Getriebeöl durch. Dabei arbeiten sie genau nach den Vorgaben von Nordex. Nach dem Ablassen des betriebswarmen Altöls werden das Getriebe und der Kühlkreislauf des Öls gründlich gespült.
Das in Reservoirs an Lagern und Verrippungen nicht ablaufende Öl wird mit speziellen Lanzen abgesaugt. In dem danach eingefüllten synthetischen Frischöl sollen nicht mehr als 3 % des alten Mineralöls vorhanden sein. Auch ein Syntheseöl kann sein volles Leistungsvermögen nur im unvermischten Zustand erreichen. Zum anderen könnten durch die höhere Reinigungswirkung des Syntheseöls eventuell vorhandene, alte schlammartige Ablagerungen gelöst werden, die das Mineralöl nicht entfernen konnte. Gelangen solche Schlammablagerungen aber mit dem Öl in das gesamte Schmiersystem, können die Filter eventuell schneller verblocken. Im schlimmsten Fall können durch Ablagerungen die Schmierstoffzuführungen in den Lagern so belegt werden, dass es zu Lagerausfällen und dann zu Getriebeschäden kommt.
Damit die Betreiber absolut auf der sicheren Seite sind, fordert Nordex nach Umölungen in Form eines Laborberichtes einen schriftlichen Nachweis, dass die Vorgabe von weniger als 3 % Restöl eingehalten wurde. Dies ist mit den von OELCHECK speziell für Nordex-Windenergieanlagen konzipierten Analysensets einfach zu bewerkstelligen. Die bewährten Nordex-Analysensets sind seit Jahren fester Bestandteil des Wartungskonzepts. Bevor eine auf das neue synthetische Getriebeöl umgestellte Anlage wieder in Betrieb geht, wird eine „Nullprobe“ an OELCHECK geschickt. Dazu wird auf dem Begleitschein einfach „Umölung“ angekreuzt.
Im OELCHECK-Labor werden dann nicht nur Werte wie Viskosität, Verschleiß, Verunreinigungen und Additive festgestellt. Neben besonderen Wellenzahlbereichen im IR-Spektrum lässt sich u.a. auch mit Hilfe der Dichte der Restgehalt des vorher eingesetzten Produkts im Frischöl genau bestimmen. Liegt der unter dem Limit von 3 % und ist auch sonst alles in Ordnung, gibt es grünes Licht für den Weiterbetrieb der Nordex Windenergieanlage und deren effizienteren Betrieb dank des neuen synthetischen Getriebeöls.
Nordex, mit Verwaltungssitz in Hamburg und Fertigungszentrale in Rostock, gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Onshore-Windenergieanlagen. Zu den Kompetenzen des Unternehmens zählen die Entwicklung und Herstellung von Windturbinen, die Errichtung schlüsselfertiger Windparks sowie Wartung und Service. Mit der Generation Delta bietet Nordex die vierte Anlagengeneration der bewährten Multi-Megawatt-Plattform an. Durch größere Rotoren, eine gesteigerte Nennleistung und optimierte technische Systeme setzt die Delta-Generation neue Maßstäbe in puncto Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit, Service-Freundlichkeit und Arbeitssicherheit.
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