Immer wieder sorgen Produkte von Putzmeister in Krisenfällen, außerhalb ihrer eigentlichen Bestimmung, für Furore. Doch auch bei weit weniger spektakulären Anwendungen sind täglich tausende Maschinen und Anlagen des deutschen Herstellers überall auf der Welt mit absoluter Zuverlässigkeit im Einsatz.
Putzmeister, 1958 von Herrn Dipl.-Ing. Karl Schlecht gegründet, ist ein aus eigener Kraft gewachsener, weltweit aktiver, innovativer Spezial-Maschinenbauer. Anfang 2012 wurde die SANY-Gruppe, Marktführer für Betonpumpen in China, neuer Eigentümer, der weiterhin auf die Innovationskraft des deutschen Unternehmens baut. Putzmeister entwickelt und produziert technisch hochwertige und serviceorientierte Maschinen u.a. in den Bereichen: Betonförderung, Autobetonpumpen, Stationäre Betonpumpen, Verteilermaste und Zubehör, Anlagentechnik, Rohrförderung von Industrie-Dickstoffen, Betoneinbau und Abraumförderung im Tunnel und unter Tage, Roboter- und Handhabungstechnik, Mörtelmaschinen, Verputzmaschinen, Estrichförderung, Injektion und Flugzeugaußenreinigung. Die Anlagen werden in der Bauindustrie, im Berg- und Tunnelbau, bei industriellen Großprojekten, in der Fertigteilindustrie, Kraft- und Klärwerken genauso eingesetzt wie in Müllverbrennungsanlagen.
Autobetonpumpen sind für die verschiedensten Betonageanwendungen, wie zum Beispiel im Brücken- oder Hochhausbau vorgesehen. Eine Autobetonpumpe besteht aus einem Lkw, einer Abstützeinrichtung, einer Kolbenpumpe und einem Verteilermast mit 4 bis 6 Knickgelenken. Die Hydraulikpumpe wird von dem Dieselmotor des Lkw angetrieben. Somit erfolgt der Betrieb unabhängig von externer Energieversorgung. Die Maschine wird über eine Fernsteuerung bedient, mit der nicht nur der Verteilerarm flexibel bewegt werden kann, sondern auch der Betonfluss geregelt wird. Der benötigte Beton wird über Fahrmischer in die Ansaugkammer der Förderpumpe abgelassen.
Die in Fukushima eingesetzte M 70-5 ist auf einem Sattelauflieger montiert, der von einer 500 PS Zugmaschine gezogen wird. Um das Pumpengewicht von 80 t gleichmäßig zu verteilen, besitzt das Fahrzeug 10 Achsen bei einer Gesamtlänge von 21,4 m. Mit der M 70-5 baut Putzmeister die größte Autobetonpumpe der Welt. Doch damit nicht genug – mit der neuen M 42-5 bringt Putzmeister eine Innovation auf den Markt, die wieder einmal Maßstäbe setzt. Das konsequent umgesetzte neue Design von der Mastspitze bis zum Unterbau ermöglicht eine Reduzierung des für den Straßenverkehr wichtigen Gesamtgewichts auf unter 32 t. Dabei bleibt noch Raum für Reserven wie Zuladung, Ausstattung, Wasser und Kraftstoff. Zusätzlich sorgen eine intelligente Verlegung der Förderleitung im Mastbereich und die optimierte Steifigkeit der Stahlkonstruktion für einen ruhigen Verteilermast. So ist auch bei voll ausgefahrenem Mast ein zielgenaues Dosieren des Betons gewährleistet. Die laufenden Betriebskosten der M 42-5 sind deutlich niedriger geworden, weil speziell konzipierte Bauteile verwendet wurden und geringere Mengen an Betriebsstoffen benötigt werden. Alleine das Volumen des benötigten Hydrauliköls wurde um die Hälfte auf nur 300 l reduziert!
Ab September 2012 wird die M 42-5 auf den Baustellen, u.a. für den Stadionbau, im heißen Klima von Katar unterwegs sein. Als Vorbereitung dafür laufen bereits umfassende Feldtests, die den Nachweis für eine Eignung unter extremen Bedingungen führen. Feldtest-Maschinen sind mit einer Vielzahl verschiedenster Online-Sensoren ausgestattet, die neben dem Hydrauliksystem viele weitere Funktionen überwachen. Regelmäßige Inspektionen liefern Ergebnisse vor allem über den mechanischen Zustand der Maschinen. Dies und das Feedback der Maschinisten fließen in die laufende Optimierungsphase ein mit dem Ziel, zum Serienstart ein rundum praxiserprobtes, zuverlässiges Produkt anbieten zu können.
Putzmeister steht für maximale Qualität, die das Unternehmen und seine Kunden verbindet. Besonders wichtig für einen störungsfreien Betrieb ist der Zustand des Hydrauliköls. Bereits seit 1994 nutzt Putzmeister die Vorteile der Schmierstoffanalysen von OELCHECK. Das Hydrauliköl wird untersucht für:
Im OELCHECK-Labor werden jeweils die Grundeigenschaften des Hydrauliköles, wie die Viskosität, die Additivierung und der Verschleißschutz sorgfältig kontrolliert. Eine überaus wichtige Rolle spielt außerdem die Reinheit des Hydrauliköles. Sie ist für einen störungsfreien und verschleißarmen Betrieb der Anlagen entscheidend. Generell gilt, dass Ausfälle von hydraulischen Systemen zu etwa 80% durch Verunreinigungen des Hydraulikmediums verursacht werden. Daher nimmt OELCHECK bei der Partikelzählung die Reinheit des Hydrauliköls ganz genau unter die Lupe. (siehe auch „Bestimmung der Reinheitsklassen“, ÖlChecker Winter 2004, S. 10f.)
Putzmeister sieht das in einer Pumpe eingesetzte Hydrauliköl als wichtiges Konstruktionselement an, das entscheidend zur Leistung und Funktionssicherheit beiträgt. Daher werden nicht nur die Produktangaben von Ölherstellern verglichen. Es werden nur Hydrauliköle für den Betrieb in PM-Anlagen freigegeben, die in der Praxis den Nachweis erbrachten, dass sie die hohen Qualitätsansprüche des Unternehmens erfüllen. In der Regel kommen HLP-Hydrauliköle zum Einsatz, deren Leistungen aber zum Teil weit über die in der DIN 51524-T2 genannten Mindestanforderungen hinausgehen. Welche Viskositätsklasse – HLP 22, 32, 46 oder 68 – im Einzelfall einzusetzen ist, macht Putzmeister von den jeweiligen klimatischen Verhältnissen und anderen Einsatzbedingungen abhängig. Die Ölmengen in den Anlagen variieren von < 100 l bis > 1.000 l. Bei der neuen M42-5 konnte das Ölvolumen aufgrund des neu entwickelten Hydrauliksystems auf ca. 300 l reduziert werden. Damit ist Putzmeister ein neuer Coup gelungen. Dank der deutlich verminderten Ölmenge sinken die Betriebskosten, und nach einem Ölwechsel wird die Umwelt durch weniger Altöl belastet. Mit einem wesentlich geringeren Volumen steigen allerdings die Anforderungen an das Hydrauliköl. Werden jedoch nur die von Putzmeister freigegebenen Öle eingesetzt und regelmäßige OELCHECK Schmierstoffanalysen durchgeführt, meistern sie alle Herausforderungen.