Eine Herausforderung ganz besonderer Art stellen die Motoren aus den Traktoren des Green Monster Tractorpulling-Teams für die Techniker von Bücker & Essing dar.
Beim Tractorpulling geht es darum, den stärksten Traktor und den geschicktesten Fahrer herauszufinden. Auf einer 100 m langen und 10 m breiten Piste aus Lehm wird der Bremswagen von den Teilnehmern gezogen.
Ziel eines jeden Fahrers ist der „Full Pull“, die Bewältigung der gesamten 100 m Strecke. Schaffen mehrere Teilnehmer einen „Full Pull“, wird der Bremswagen schwerer gemacht und ein Stechen ausgefahren.
Leider ist das Ganze nicht so einfach, wie es sich anhört. Der Bremswagen hat eine unangenehme Eigenschaft: Je weiter man ihn zieht, desto schwerer lässt er sich ziehen. Also ist der Traktor, der diesen Bremswagen am weitesten zieht, der stärkste und somit auch der Sieger. Besonders in Deutschland, Holland, Skandinavien und in Nordfrankreich ist Tractorpulling eine absolute Attraktion mit beachtlichen Zuschauerzahlen.
Das Green Monster Team weist eine stolze Erfolgsbilanz auf: 3 Europa-Meistertitel wurden in den letzten Jahren erkämpft. Für 2002 ist der Deutsche Meistertitel sicher, der europäische Titel greifbar nahe. Das Team schickt mit dem Green Monster und dem Green Fighter, gleich zwei Traktoren ins Rennen. Sie sind jeweils mit zwei bzw. drei Motoren ausgestattet. Dabei handelt es sich nicht um getunte V8-Motoren, wie sie von vielen Konkurrenten eingesetzt werden.
Das Green Monster Team schwört auf Allison V-1710-Motoren – Motoren mit einer spannenden Entstehungsgeschichte. Sie wurden zu Beginn des Zweiten Weltkriegs von Allison aus BMW-Motoren entwickelt. Ursprünglich sollten sie amerikanische Zeppeline antreiben. Nach der Explosion der Hindenburg wurde das Projekt jedoch eingestellt. Einige Jahre später wurden sie als Antriebe für Jagdbomber modifiziert. Zum Einsatz kamen sie vor allem in den berühmten Spitfires. Bis zu ihrem Produktionsende wurden die V1710 Motoren zu einer Leistung von 1.365 PS bei 2.800 U/min hochgezüchtet.
Die findige Crew vom Green Monster Team hat weltweit noch vorhandene Motoren dieser Baureihe aufgespürt und aufgekauft. Unter der Leitung des Motorentechnikers, Franz Büscher von Bücker & Essing, wurden die ehemaligen Flugzeugmotoren bis zu 3.000 PS getunt, bis 4.500 U/min standfest gemacht und die Nockenwellen angepasst.
Das Team betreibt die Motoren mit Methanol. Mit ihrer Methanol-Einspritzanlage schaffen die beiden „Alky Burners“ eine Mehrleistung von 12% im Vergleich mit Benzin. Da bei der Verbrennung kein CO2 anfällt, wird die Umwelt nicht belastet. Dank seiner kühlenden Wirkung beim Verdampfen kann das Methanol gleichzeitig auch die Motortemperatur reduzieren. Die Motoren benötigen deshalb keinen separaten Kühlkreislauf.
Doch bei allen Vorteilen ist der Einsatz von Methanol als Treibstoff technisch nicht ganz unproblematisch. Es gibt eine unerwünschte Nebenwirkung: Besonders bei relativ kühlem Motor, z.B. in der Warmlaufphase und im Leerlauf, dringt das kondensierte Methanol, das dem Motor im Überschuss angeboten wird, an den Kolbenringen vorbei in die Ölwanne. Dieses unverbrannte Methanol verdünnt das Motoröl extrem und stellt so eine akute Bedrohung für den Motor dar. Viele Motoren blieben aus diesem Grund schon auf der Strecke. Dabei lässt sich das Risiko mit Ölpflegemaßnahmen und dem Einsatz von OELCHECK-Schmierstoffanalysen deutlich minimieren.
Das Motoröl für die Methanol-Motoren ist ein ganz besonderer Saft. Hergestellt wird es vom Team-Sponsor Shell. Der hochviskose Schmierstoff meistert trotz Kraftstoff-Verdünnung perfekt die hohen Herausforderungen. Gegen die Verunreinigung durch Methanol kennt Motorentechniker Franz Büscher ein spezielles Rezept: Nach jedem Pull-Einsatz wird das Motoröl abgelassen und in einer speziellen Vorrichtung bis auf 100 °C erhitzt. Durch dieses ölschonende „Kochen” verdampft das in ihm enthaltene Methanol. Die Frage dabei ist nur: Welche Kochzeit ist die richtige und wie viel Methanol ist nach welcher Zeit noch im Öl? Wird das Öl nicht lange genug gekocht, bleibt das Öl von Haus aus zu dünn und die Additivierung ist zu niedrig. Dies kann beim nächsten Lauf eine Ursache für Lagerschäden oder Kolbenfresser sein.
Eine OELCHECK-Schmierstoffanalyse gibt die Antwort, ob das Öl für die Wiederverwendung geeignet ist. Regelmäßig kontrollieren die Experten von OELCHECK die Viskosität, den Verschleiß, die Öladditive und die durch Temperatur beeinflusste Oxidation. Die ermittelten Werte ermöglichen eine recht zuverlässige Abschätzung des Methanolgehaltes im Motoröl. Die Tribologen geben einen Hinweis auf notwendige Ölpflegemaßnahmen oder raten zum Wechsel.
Dank der Unterstützung von OELCHECK gehen die Alky Burners vom Green Monster Team optimal geschmiert an den Start und zeigen es der Konkurrenz.
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